Ortsverband Sonthofen - Ulm - Stuttgart

gegründet 14.04.1981 als Ortsverband Sonthofen, am 16.07.2014    Zusammenschluß mit dem Ortsverband Ulm, seit 23.11.2016 in Patenschaft mit der FJgKp Ulm verbunden und am 13.04.2024 Zusammenschluß mit dem OV Stuttgart

Zurück zur Wiege der Feldjägerei….

 

zumindest für den ein oder anderen. Wohl erstmalig in der Verbandsarbeit der Ortsverbände Sonthofen-Ulm und Sigmaringen traf man sich zum gemeinsamen Jahresausflug am 20./21. Juli 2019 im Raum Sonthofen zum Sommergrillen und zum Besuch im Bergbauernmuseum Immenstadt-Diepolz am Folgetag.

Die anfangs holprigen Koordinierungsbemühungen nahmen danach schnell Fahrt auf, zumal die einmal erlernten militärischen Gepflogenheiten, kurz und knappe Detailabsprachen, alte geknüpfte Verbindungen und insbesondere die Bereitschaft als solches, das gemeinsame Projekt zur Umsetzung erfolgen konnte.

Die unbürokratische Bereitschaft zur Gestellung von Unterkunft der externen Besucher aus dem OV Sigmaringen und zur Ausrichtung des Grillabends, nebst der notwendigen Garnitur,  wurde durch den Kameraden Stabsfeldwebel Hans Thomas Fuchs, Inspektionsfeldwebel I.In der Sportschule der Bundeswehr, Teile Sonthofen in der Grüntenkaserne realisiert und  führte gar zu Begeisterungsemotionen bei mancher  Ehefrau, die endlich mal das Erlebnis „ Aufenthalt Kaserne“ erfahren wollten, wohl als Endstufe Vereinbarkeit Familie und Beruf.

Grillgut und sonstiges kulinarisches Beiwerk wurde mit kameradschaftlichem Engagement des OV Sonthofen-Ulm organisiert, jetzt sollte nur noch das Wetter mitspielen.

Und hier war es wahrlich spannend, nach dem Eintreffen der Teilnehmer und dem ersten Austausch von Erinnerungen und Anekdoten, schrammte ein gewaltiges Gewitterpotenzial aus dem Südwesten an den uns liebgewordenen Hängen der Höhe 996 und des Grünten vorbei.

Schnelle, kurze Schritte und viele Hände brachten die vor dem Gebäude aufgebaute Utensilien der Grillstelle ins sichere Gebäude und fast schon minutiös, wie durch die Apps der Wettervorhersagen gedeutet, zog das Wetter nach einem Streifzug mit Platzregen vorbei und alles konnte wieder nach draußen verlagert werden.

Und jetzt wurde es gewohnt gesellig, eng an einander gerückt, mit 23 Personen ein wahrlich großartiges Bild. Persönliche Erinnerungen wurden wach, Ausbilder und Grundgebildete aus der Feldjägerei in lebhafter Unterhaltung, natürlich auch neugierig nach dem Verbleib der einstigen Wegbegleiter aus Zeiten der GOB Sonthofen und aber auch erschüttert über manch Verluste von Kameraden.

Richtig lebhaft wurde es dann aber beim Vortrag des Standortfeldwebels und unseres Kameraden Oberstabsfeldwebel Markus Piotrowski. Mit Spaß und fundiertem Wissen im Gepäck, vermittelte er gekonnt den derzeitigen Sachstand des Standortes Sonthofen, oftmals ein überraschendes Zahlenwerk, welches beeindruckend die Bedeutung des Standortes Sonthofen wiederspiegelte. Auch den derzeitigen Bauzustand der GOB und seiner Zielsetzung widmete sich der kurzweilige Vortrag, sodass noch am Biertisch die Absicht gefestigt wurde, diesen am Folgetag mit einem kurzen Blick ins Gelände zu würdigen.

Nach lebhaftem Austausch von Soldatentugenden, Zeiterscheinungen und politischen Absichten, Form und Farbe von Handtaschen löste sich der illustre Gästetisch in den fortgeschrittenen Abendstunden auf, Hartgesottene weit nach Mitternacht.

Am Folgetag, dem 21.07.2019, wurde nach dem Räumen der Unterkunft und mit Reservierung des Café Härle in Sonthofen ein gemeinsames Frühstück eingenommen und wie bereits bekundet, danach mit einem kleinen „Marschverband“ zur GOB verlegt. Einheitlich geführt und gekennzeichnet, zumindest was den Scheibenwischer betrifft, fuhren wir im strömenden Regen an den Bauten der General Oberst Beck Kaserne vorbei, und stellten fest: nichts mehr, wie es war! Aber aufgeschlossen wie wir sind, hoffen wir auf baldige Umsetzung und Rückgabe an die Truppe, damit dieser Standort wieder ein Wahrzeichen nutzen darf.

Nach Verlegung und Koppelung mit den ortsansässigen Mitgliedern zum Besuch des Bergbauernmuseum Allgäu in Immenstadt-Diepholz erfuhren wir schönstes Wetter auf knapp über 1000m Höhe und unter sachkundiger Führung anschaulich in den historischen Gebäuden das entbehrungsreiche und harte Leben der Allgäuer Bergbauern.

Begehbarer Magen der Kuh, 4 Mägen an der Zahl, machen den Weg vom Gras zur Milch begreifbar und begleitet durch alte Filmaufnahmen die Situation von damals erlebbar.

Nach dieser Zeitreise von 1,5 h durch Kräutergärten, alte Tierrassen, Alpe mit Sennküche und bewirtschaftetem Museumsbauernhof ging es sichtbar „entschleunigt“ bergab zum Drei-Käse-Hoch, zu einer g´scheiten Brotzeit bei Rosi.

Hervorragendes Essen a la carte, herrliches Bergpanorama und fröhliche Unterhaltungen auf der Terrasse der Bergkäserei ließen wirken und auf die Frage zur Wirtin Rosi nach ihrem sonnigen Gemüt und Herzlichkeit, antwortete diese: Jo mei, mich nimmt halt keiner ernst!

So trennte man sich dann am frühen Abend mit dem Wunsch: Bleibt heiter und gelassen, irgendwie!

 

Text: Oberle, Hans-Peter  Bilder: Eglseer, Maria